Ein persönliches Wort zur »Stadtbild«-Debatte
In den vergangenen Wochen wurde viel über Migration, Sicherheit und das »Stadtbild« gesprochen. Ausgelöst durch eine Bemerkung von Bundeskanzler Friedrich Merz, der von »Problemen im Stadtbild« im Zusammenhang mit Migration und Rückführungen sprach.
Die Reaktionen darauf waren zum Teil sehr heftig.
Unabhängig davon, wie man politisch dazu steht: Diese Debatte bleibt nicht abstrakt. Sie erreicht Menschen im Alltag. Und sie erreicht auch Frauen, die über ein Notwehrtraining nachdenken.
Wenn ein Notwehrtraining plötzlich wie ein politisches Signal wirkt
In Gesprächen habe ich erlebt, dass einige Frauen zurzeit zögern, sich für ein Notwehr- oder Selbstschutztraining anzumelden. Nicht, weil sie es nicht sinnvoll fänden – im Gegenteil. Sondern weil sie befürchten, damit ein politisches Signal zu senden:
»Positioniere ich mich damit gegen Menschen mit Migrationsgeschichte?«
»Wirkt es so, als würde ich einen bestimmten Blick auf ‚das Stadtbild‘ unterstützen?«
»Mache ich mich damit gemein mit irgendeiner Seite in dieser Debatte?«
Diese Fragen sind verständlich. Die öffentliche Diskussion ist aufgeladen, Begriffe werden schnell zu Symbolen. Und niemand möchte unfreiwillig in eine Schublade gesteckt werden.
Gerade deshalb ist mir ein klarer Satz wichtig:
Die Teilnahme an meinem Notwehrtraining ist kein politisches Statement.
In meiner Arbeit mit Frauen – im Coaching ebenso wie im Notwehrtraining – hat der Unterschied zwischen »deutschen« Frauen und Frauen mit Migrationsgeschichte nie eine Rolle gespielt. Er spielt heute keine Rolle. Und er wird auch in Zukunft keine Rolle spielen.
Wer mich näher kennt, weiß das sehr genau.
Ich frage nicht nach Herkunft oder Staatsangehörigkeit.
Parteipräferenzen, politische Haltungen oder Debatten über »das Stadtbild« sind kein Thema im Training.
Im Raum begegnen sich einfach: Menschen.
Was mich interessiert, ist etwas anderes:
Was macht Ihnen Angst?
Wo fühlen Sie sich unsicher – äußerlich oder innerlich?
Wo möchten Sie handlungsfähiger werden?
Wo wünschen Sie sich mehr Ruhe, Klarheit und Präsenz?
Ob Sie in Deutschland geboren sind oder nicht, ob Ihre Eltern oder Großeltern zugewandert sind oder nicht – all das ist für die Qualität des Trainings und für Ihre Sicherheit nicht entscheidend.
Mein Notwehrtraining für Frauen ist über viele Jahre aus einer einfachen Beobachtung gewachsen:
Die innere Ruhe und Gelassenheit, die im körperlichen Training entsteht, überträgt sich auf den Alltag – beruflich wie privat.
Es geht um sehr konkrete Fragen:
Wie bleibe ich handlungsfähig, wenn mir jemand zu nahe kommt?
Was kann ich tun, wenn eine Situation in Bahn, Bus oder auf der Straße kippt?
Wie kann ich Grenzen setzen – körperlich, stimmlich, kommunikativ?
Wie fühlt es sich an, wenn Körper, Geist und Haltung für einen Moment wirklich eins werden?
Das alles hat mit Ihrer persönlichen Sicherheit zu tun.
Aber nichts davon ist ein Kommentar zur Migrationspolitik.
Die öffentliche Debatte über Migration, Stadtbild, Sicherheit und Kriminalität wird uns noch lange begleiten. Es ist legitim, dazu eine Meinung zu haben – auch eine klare.
Menschen haben Gründe für ihre jeweilige Sicht.
Mein Trainingsraum ist bewusst ein anderer Ort:
ein Ort, an dem Sie nicht »für« oder »gegen« eine Gruppe von Menschen sein müssen
ein Ort, an dem Sie nicht überlegen müssen, wie etwas politisch gedeutet werden könnte
ein Ort, an dem es nur um Sie geht: um Ihre Sicherheit, Ihre Handlungsfähigkeit, Ihre innere Ruhe
Wenn Sie sich also fragen, ob die Teilnahme an einem Notwehrtraining zurzeit so verstanden werden könnte, als würden Sie sich politisch auf eine Seite schlagen:
In meinem Angebot ist das nicht der Fall.
Sie müssen weder eine Meinung zur »Stadtbild«-Debatte haben noch sie teilen.
Sie müssen nur eines wollen: in schwierigen Momenten ruhiger, klarer und präsenter sein.
Wenn Sie spüren, dass Angst in Ihrem Leben mehr Raum einnimmt, als Ihnen lieb ist – äußerlich oder innerlich –, dann sind Sie in meinem Notwehrtraining willkommen.
egal, ob Sie schon lange hier leben oder erst seit kurzem
egal, ob Ihre Familie seit Generationen in Deutschland ist oder eine Zuwanderungsgeschichte hat
egal, ob Sie politisch sehr interessiert sind oder sich davon lieber fernhalten
Sicherheit ist nichts Parteipolitisches.
Sicherheit ist etwas zutiefst Persönliches.
Und genau dafür ist dieses Training da.
Ich setzte den Fuß in die Luft
und sie trug.
– Hilde Domin