Woher WEISS ich das?

Vor einigen Tagen fragte ich Sie:

Wie bewerten Sie, ob das, was Ihnen jemand erzählt, WAHR ist oder nicht?

Raten oder mutmaßen Sie, verlassen Sie sich auf Ihr Gefühl oder Ihre Intuition, überprüfen Sie die überprüfbaren Fakten, wie kommen Sie zu Ihren Bewertungen?

Wie wissen Sie, OB Sie etwas wissen?

Wie wissen Sie, DASS Sie etwas wissen?

Haben Sie das Gefühl, eher viel oder eher wenig zu wissen?

Wir leben in einer Zeit, in der wir mit einem Übermaß an Information konfrontiert sind.

Wie reagieren Sie darauf?

Ihre Informationsverarbeitungskapazität (allein schon dieses Wort kann Sie an Ihre Grenzen bringen) lässt sich ja nicht beliebig und ins Unendliche erweitern.

Glauben Sie all das, was man Ihnen erzählt, unbesehen?

Oder prüfen Sie die Fakten, so gut es geht?

Wir können nicht alles wissen und vielleicht wissen wir letztlich auch gar nichts und stochern nur im Dunkeln.

Was wir aber wissen können ist, dass wir nicht wissen.

Der berühmte Satz des Sokrates, der nicht ohne Grund als einer der Weisesten der Weisen gilt, ist so zu lesen:

Ich WEISS, dass ich nicht weiß. (1)

Stellen Sie (sich selbst) doch heute immer wieder einmal die Frage:

Woher WEISS ich das?

WEISS ich es wirklich?

Oder GLAUBE ich es bloß, weil andere es mir erzählt haben?

(Wenn Sie andere fragen, empfehle ich größte Zurückhaltung.)

(1) Er hat es nicht genau so gesagt, wohl aber so gemeint.