Was empfinden Sie, wenn Sie Dietrich, Gunvor und Peggy dabei zusehen, wie sie ihr Leben leben?
Erstaunen, Erschrecken, Verständnis, Mitgefühl, Liebe?
Sehen Sie sich selbst oder ist Ihnen diese Thematik vollkommen fremd?
Die wenigsten meiner Leserinnen und Leser werden es so weit haben kommen lassen.
Es sind, dem Privatfernsehformat geschuldet, natürlich die eher extremen Fälle, die hier gezeigt werden.
Irgendwann aber hat es auch bei Dietrich, Gunvor und Peggy begonnen.
Ein geordnetes Leben ist ihnen entglitten.
Begonnen hat es mit einem Gedanken.
Denn alles beginnt mit einem Gedanken.
Vielleicht war es der Gedanke: Ich mache es morgen.
Morgen ist ja auch noch ein Tag.
Irgendwann war es dann vielleicht der Gedanke: Ich schaffe es nicht mehr.
Es ist vorbei.
Der Zug ist abgefahren.
Und dann auch:
Niemand darf erfahren, wie ich lebe.
Ich bin allein mit meinen Problemen.
Niemand kann mir wirklich helfen.
Unter all diesem Müll, den man dort sieht, sind es diese Gedanken, die angeschaut und dann entsorgt werden müssen.
Der Müll, der dort zu sehen ist, ist bloß Oberfläche.
Darunter, in der Tiefe und nicht unmittelbar sichtbar: Gedanken.
Alt, abgestanden, vergilbt, verschimmelt, verbraucht.
Nutzlos geworden.
Machen Sie sich diese Gedanken bewusst.
Ihre Gedanken werden sich von den meinen nicht wesentlich unterscheiden.
Auch wenn wir gerne glauben, unsere ganz persönlichen Probleme seien einzigartig.
Sie sind es nicht.
So viele unterschiedliche Probleme gibt es gar nicht.
Schreiben Sie den ersten längst zu Ende gedachten Gedanken, der Ihnen jetzt vielleicht schon in den Sinn kommt, auf ein kleines Blatt Papier.
Zerreißen Sie es und werfen Sie es in eine der Kisten.
Die Gedanken, die Sie in die Kiste in der Küche werfen, werden sich von den Gedanken unterscheiden, die Sie in die Kiste im Wohnzimmer oder im Schlafzimmer oder im Bad werfen.
Werfen Sie Dinge in die Kisten und werfen Sie Gedanken in die Kisten.
Entsorgen Sie beides.
Und nehmen Sie wahr, wie gut es Ihnen tut.