Das Höhlengleichnis in Berlin

Es ist immer alles da.

Der Anfang und das Ende.

Es ist bloß nicht alles gleichzeitig zu sehen.

Vor etwa drei Jahren, in Vor-Corona-Zeiten, bin ich einmal in ein sehr großes Kino hier in Berlin gegangen und habe mich dort auf einen Sitz ganz rechts am Gang gesetzt.

Es waren einige hundert Zuschauer dort, das Kino voll besetzt, es lief ein brutal spannender Actionfilm.

Ich habe dann über die 90 Minuten hin gleichzeitig und ausschließlich Leinwand, Projektor und Projektionsstrahl angeschaut.

Bis in der ERFAHRUNG ganz klar war, dass es das eine nicht ohne das andere gibt.

Es sind immer alle drei in Aktion.

Der Projektor, das Projizierende, das Projizierte.

Als der Film zu Ende war und alle Zuschauer den Kinosaal verlassen hatten, saß ich ganz alleine da, in der Stille, der Projektor war bloß noch ein Apparat, es gab keinen tanzenden Projektionsstrahl mehr und die Leinwand war wieder eine Wand.

Als ich nach draußen in die Berliner Nacht kam, war so ziemlich alles anders.

Das Gefühl verging mit der Zeit zwar wieder, das Erlebnis selbst aber war großartig und veränderungswirksam.

Warum ich Ihnen solche Geschichten erzähle?

Damit Sie sie nicht bloß lesen.