Mein Lehrer Dan Armon

Vor einiger Zeit, im Sommer 2022, hat mein Lehrer Dan Armon, der die Schule für Alexander-Technik Berlin seit 1998 leitete, die Schule an seinen Nachfolger Jonathan Sheratte übergeben und ist, mittlerweile in seinen Siebzigern, nach Israel zurückgekehrt.

Als ich vor vielen Jahren die letzten beiden Jahre meiner Ausbildung zum Lehrer der Alexander-Technik bei ihm machte, wohnten wir noch in Hamburg und ich fuhr jeden Morgen in aller Früh mit dem Zug nach Berlin und des Mittags wieder nach Hamburg zurück, zwei Jahre lang.

Ich bin unendlich dankbar für all das, was ich bei ihm lernen durfte und auch für die Gelegenheit, nach Abschluss meiner Ausbildung jederzeit in die Schule kommen und mit den Studentinnen und Studenten dort arbeiten zu dürfen.

Das zentrale Thema, um das es für mich bei Dan immer ging, war Touch, die Entwicklung „guter Hände“, für die Alexander-Lehrer so bekannt sind.

Der vielleicht wichtigste Satz, den ich von ihm gehört habe (und er sagt, er könne sich gar nicht daran erinnern, ihn gesagt zu haben), der mich begleitet und der mir meine Arbeit als Lehrer der Alexander-Technik (und, by the way, auch als Trainer und Coach) leicht und leichter macht, ist dieser:

 I meet you with my working on myself.

 Danke für alles, Dan!

Mein Alexander-Technik-Blog

Das Falsche tun

Welches ist die eine Sache, die ich TUN kann, ...?

Tun meint immer auch lassen.

Tun und Lassen sind zwei Seiten EINER Medaille.

Wenn Sie etwas tun, müssen Sie in diesem Moment alles andere lassen, wenn Sie etwas lassen, gibt es da immer auch etwas, das Sie tun. 

Auch wenn es sich nicht so anfühlen mag.

Ein Nichts-Tun ist nicht möglich, das gibt es nicht.

Wir bewegen uns hier auf Erden ja nicht im luftleeren Raum.

Wenn Sie „nichts tun“ und einfach nur rumsitzen (manche nennen dies Meditation), kann dies außerordentlich sinnvoll und enorm produktiv sein.

Es ist aber tatsächlich neben dem Lassen immer auch ein Tun.

Was also ist es, was Sie LASSEN könnten? 

Hierzu vielleicht ein Wort von F. M. Alexander (1869-1955), dem Begründer der Alexander-Technik:

Hören Sie auf, das Falsche zu tun, so geschieht das Richtige von selbst.

Mehrung von Geld

Auf meine gestrige CoachingMail hin bekam ich von einigen von Ihnen Mails zum Thema Aktien, Bitcoin und Mehrung von Geld.

Da fiel mir auf, dass ich, obwohl meine Mail mit den Kursgewinnen von Apple begann, überhaupt nicht an Geld gedacht hatte, als ich von Investition sprach.

Man kann so manches investieren und auch in so manches.

Geld zu investieren, um noch mehr Geld zu generieren, ist von all diesen Möglichkeiten vielleicht die fantasieloseste.

Wenn ich auf mein bisheriges Leben zurückschaue, dann weiß ich sehr genau, in was ich manchmal klugerweise hätte investieren sollen und was ich unglücklicherweise nicht getan habe.

Aus dieser Erkenntnis erwächst beinahe zwangsläufig die Frage:

Welches ist die eine Sache, die ich HEUTE tun kann, um meine Probleme zu lösen, die alles andere einfacher oder überflüssig macht?

Was hindert mich daran?

Was würde passieren, wenn ich es täte?

Finanzielle Probleme

Hätten Sie Ihr Geld im Dezember 1980 in Apple-Aktien investiert, hätten Sie heute massive finanzielle Probleme. 

Sie wüssten nicht, wohin mit all dem Geld. 

(Kursplus über die Zeit: 118.362 Prozent)

Schauen Sie einmal von heute auf Ihr Leben zurück und fragen Sie sich:

Was hätte ich vor langer Zeit gerne anders gemacht, welche Investition hätte ich gerne getätigt, was hätte ich gerne getan und was hätte ich lieber gelassen?

Was hat mich daran gehindert?

War es Unkenntnis oder mangelnder Mut?

Und dann schauen Sie einmal aus der Zukunft auf das Heute zurück.

Und fragen Sie sich:

Welches ist die eine Sache, die ich heute tun kann, um meine Probleme zu lösen, die alles andere einfacher oder überflüssig macht?

Der Baum im Wald

Die EINE Sache, die Sie jetzt tun könnten, die alles andere einfacher oder überflüssig macht, hat erfahrungsgemäß oft mit scheinbaren Banalitäten zu tun.

Mit SCHEINBAREN Banalitäten wie:

  • zu wenig Schlaf

  • zu wenig Flüssigkeit

  • zu wenig Sonne

  • Mangel an Bewegung

  • Mangel an Kraft

  • Mangel an einem bestimmten Vitamin

  • Mangel an einem bestimmten Mineralstoff oder Spurenelement

  • Mangel an Eiweiß

  • Mangel an einer ganz bestimmten Aminosäure

Oft sehen wir den Baum nicht mehr vor lauter Wald.

(Um diese Mangelzustände auszugleichen, braucht´s, by the way, manchmal etwas Expertise.)

Das einfachste Modell

... wie die Kinder reagieren.

Darum geht´s in der Kommunikation, mit wem auch immer:

Die REAKTION wahrzunehmen.

Und darauf zu re-agieren.

Das einfachste Modell in der Sprach- und Kommunikationswissenschaft ist dieses:

Sender – Empfänger

Ganz schlicht.

Wobei das, was beim Empfänger ankommt, das alles Entscheidende und das, was beim Sender losgeschickt wird, vergleichsweise unwichtig ist.

Wenn Sie nicht mitbekommen, welche Reaktion Ihre Aktion beim Empfänger auslöst, gilt es, Ihre Wahrnehmungsfähigkeit zu entwickeln.

Das erfordert etwas Training.

Es lohnt sich. 

Es lohnt sich sehr.

Die dritte Frage

Wichtig ist vor allem die dritte Frage:

Könnten Sie sich erlauben, dieses Gefühl willkommen zu heißen?

„Loslassen“ ist in Mode gekommen, Menschen lassen heutzutage alles Mögliche los.

In jedem bunten Blatt finden sich Artikel zu diesem Thema:

Lassen Sie los, einfach los! Loslassen tut gut!

Nun ist es aber so, dass Loslassen ein Festhalten voraussetzt.

Ohne Festhalten kein Loslassen.

Das ist der Grund, warum die dritte Frage die wichtigste ist.

Wenn ein Kind Ihnen weinend in die Arme läuft, weil es sich das Knie aufgeschlagen hat, dann können Sie nicht einfach sagen:

Halb so schlimm. Das ist gleich wieder vorbei. Kein Grund zu weinen.

Da müssen Sie das Kind und gemeinsam mit dem Kind den Schmerz in den Arm nehmen und ihn willkommen heißen.

(Da reichen oft schon wenige Sekunden.)

Um ihn dann erst loszulassen.

Erst festhalten, dann loslassen.

Ich erlaube dir zu bleiben. Und ich erlaube dir zu gehen.

(Beobachten Sie einmal auf einem Kinderspielplatz die Mütter und Väter, wie sie es machen. Und die Reaktion der Kinder.)

Und beobachten Sie einmal und fragen Sie sich, wie Sie auf Ihre eigenen Gefühle reagieren.

Heißen Sie sie willkommen?

Um sie dann, und erst dann, loszulassen?

Fällt es Ihnen leicht, Gefühle loszulassen?

Oder scheinen manche Ihrer Gefühle partout nicht gehen zu wollen, weil Sie sich nicht die Zeit nehmen, sie willkommen zu heißen?

(Da reichen oft schon wenige Sekunden. Und mehr als neunzig Sekunden müssen es nicht sein.)

Gefühle wollen gefühlt werden.

Dann gehen sie von selbst.

Vorbei.

Bloß ein Gefühl

Ohne Angst kein Mut.

 Was im Umkehrschluss nicht bedeutet, dass es immer Mut braucht, damit die Angst vergeht!

 Oft reicht es aus, die Angst (die ja auch „bloß“ ein Gefühl ist) einfach ... loszulassen.

 Denken Sie an etwas, das Ihnen Angst macht.

 Könnten Sie sich erlauben, dieses Gefühl wahrzunehmen?

 (Bleiben Sie bei den körperlichen Empfindungen und spüren Sie sie. Einfach nur spüren.)

 Könnten Sie sich erlauben, dieses Gefühl zuzulassen?

 Könnten Sie sich erlauben, dieses Gefühl willkommen zu heißen?

 Könnten Sie sich erlauben, dieses Gefühl ... loszulassen?

 Wären Sie bereit dazu?

 Wann?

 

Durchlaufen Sie diese Fragen gern einige Male.

 Wichtig ist vor allem die dritte Frage.

Keine Lösung

Wenn Sie meine gestrige etwas längere Mail (Von unschätzbarem Wert) bis zum letzten Satz gelesen haben, werden Sie dort ein Wort gefunden haben, das heute gern vermieden wird: Problem.

 Statt Problem sagt man heute manchmal lieber Herausforderung oder Challenge.

 Machen Sie sich einmal bewusst, dass es Probleme braucht, um Lösungen zu finden.

 Ohne Problem keine Lösung.

 So wie ohne Angst kein Mut.

Von unschätzbarem Wert

Wir leben in einer Zeit, da wir alle – zumindest jene, die hin und wieder auf Facebook, Twitter-X, Instagram, LinkedIn oder Xing unterwegs sind – überschüttet werden mit weisen Worten und neunmalklugen Ratschlägen.

Und nie zuvor hat es eine solche Inflation an Ratgeberliteratur gegeben.

Was bringt´s?

In den meisten Fällen: so gut wie gar nichts.

Wollen Sie sich verändern, braucht´s mehr als nur den einen sinnigen Satz, der Sie beim Lesen für einige Momente kurz berührt und den Sie dann genauso schnell wieder vergessen haben.

Und auch das Lesen eines ganzen Buches hat in der Regel über den Augenblick hinaus wenig veränderungswirksame Kraft.

Um sich wirklich zu verändern braucht´s, das ist meine Erfahrung nach beinahe dreißig Jahren Coaching, das Du.

Es braucht jemanden, dem gegenüber ich mich, wie es neudeutsch heißt, committe, dem gegenüber ich mich von Herzen verpflichte.

Hierzu einmal ein etwas längeres Zitat aus einem ganz hervorragenden und sehr lesenswerten Buch.

Gary Keller, Jay Papasan, The One Thing: Die überraschend einfache Wahrheit über außergewöhnlichen Erfolg, München 2017

___ ___ ___

Einer der schnellsten Wege zu Verantwortlichkeit ist die Suche nach einem Verantwortlichkeitspartner.

Das kann ein Mentor, ein Kollege oder Gleichgesteller oder in seiner höchsten Form ein Coach sein.

Wer auch immer es ist, Sie müssen unbedingt darauf achten, eine Verantwortlichkeitsbeziehung einzugehen und Ihrem Partner zu gestatten, Ihnen die ungeschminkte Wahrheit zu sagen.

Ein Verantwortlichkeitspartner ist kein Cheerleader, auch wenn er Ihre Stimmung und Moral anhebt.

Zwar kann ein Kollege oder Freund Ihnen durchaus dabei helfen, Dinge zu erkennen, für die Sie zunächst blind sind, aber ein dauerhaftes Feedback kann Ihnen am besten jemand geben, dem gegenüber Sie sich zu schonungsloser Aufrichtigkeit verpflichtet haben.

Diese Art Beziehung erzielt die besten Ergebnisse.

An früherer Stelle in diesem Buch habe ich die Studie von Dr. Gail Matthews erwähnt, derzufolge die Personen, die ihre Ziele schriftlich festhalten, eine um 39,5 Prozent höhere Erfolgswahrscheinlichkeit aufweisen. Das ist aber noch nicht alles. Menschen, die ihre Ziele aufschrieben UND Freunden Fortschrittsberichte sandten, wiesen eine um 76,7 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit auf, diese auch zu erreichen. Die schriftliche Zielformulierung alleine ist bereits effektiv; die regelmäßige Mitteilung Ihrer Fortschritte an eine dritte Person steigert Ihre Effektivität allerdings um das Doppelte.

Verantwortlichkeit funktioniert.

Ericssons Forschungsarbeit über Exzellenz bestätigt die Existenz einer ebensolchen Beziehung zwischen herausragender Leistung und Coaching.

Er beobachtete, dass »der wichtigste Unterschied zwischen den Amateuren und den drei Gruppen an Hochleistern darin besteht, dass sich die zukünftigen Hochleister Lehrer und Berater suchen und überwachte Schulungen absolvieren, was die Amateure selten machen«.

Ein Verantwortlichkeitspartner wird sich positiv auf Ihre Produktivität auswirken.

Er wird dafür sorgen, dass Sie auf Kurs bleiben und sich nicht selbst belügen.

Allein das Wissen, dass er auf Ihren nächsten Fortschrittsbericht wartet, kann Sie schon zu besseren Ergebnissen anspornen.

Idealerweise kann ein Coach Ihnen aufzeigen, wie Sie Ihre Leistung im Lauf der Zeit steigern können. Auf diese Weise entstehen Leistungseliten.

Das Coaching hilft Ihnen dabei, alle drei Selbstverpflichtungen im Zusammenhang mit der Verfolgung Ihrer EINEN Sache einzuhalten.

Ein Coach ist auf dem Weg zur Exzellenz unter der Prämisse der vollen Verantwortlichkeit ein Begleiter von unschätzbarem Wert.

Tatsächlich fällt es schwer, Hochleister zu finden, die in den zentralen Lebensbereichen ohne Coach auskommen.

Es ist nie zu früh oder zu spät, sich einen Coach zu suchen.

Wenn Sie sich auf die Erzielung außerordentlicher Ergebnisse verpflichten und sich coachen lassen, haben Sie die besten Erfolgschancen. …

___ ___ ___

Seit Jahren biete ich keine sporadischen Einzeltermine mehr an, sondern ausschließlich eine durchgehende Begleitung über einen vorab vereinbarten Zeitraum.

Das meint: Ich bin für meine Klientinnen und Klienten jederzeit erreichbar.

Warum?

Weil Coaching nach meiner Erfahrung nur so wirklich funktioniert.

Alles andere ist in den meisten Fällen Augenwischerei, ein Augenblicksgeschehen ohne Nachhaltigkeit.

Stellen Sie sich einmal diese Fragen:

Habe ich ein konkretes Problem, das ich jetzt und nicht irgendwann einmal lösen möchte oder muss?

Oder möchte ich mich, unabhängig von konkreter Problematik, verändern?

Weil es so, wie es ist, nicht bleiben soll?

Und: Was passiert, wenn ich dieses Problem nicht jetzt oder in absehbarer Zeit löse?

Was, wenn ich mich nicht verändere, wenn alles so bleibt, wie es ist?

Was kostet es mich wirklich?

Zahle ich da vielleicht einen allzu hohen Preis?

Wenn ja (und nur dann): Ziehen Sie ein Coaching in Betracht.

Coaching amortisiert sich, der ROI (Return on Investment) ist enorm hoch.

Ein Coaching, das sich nicht amortisiert, lohnt sich nicht.

Coachinghonorare sind keine Konsumschulden, sondern eine kluge Investition in eine Zukunft, die ansonsten viel zu häufig bloße Träumerei bleibt, ein Leben lang.

Carpe annos

Auch wenn die Mathematik, um es einmal zurückhaltend zu formulieren, nicht mein Lieblingsfach war:

Ich mag das Spiel mit Zahlen.

Was glauben Sie, wie alt Sie wohl werden?

Bloß eine Zahl.

Fantasieren Sie.

Sagen Sie sie laut oder schreiben Sie sie auf ein Blatt Papier.

Wie viele Jahre sind es noch bis dahin?

Bloß eine Zahl.

Sagen Sie sie laut oder schreiben Sie sie auf ein Blatt Papier.

Ziehen Sie diese Zahl von Ihrem jetzigen Alter ab.

Wie alt waren Sie damals?

Was ist alles passiert in der Zeit von damals dort bis heute hier?

Was haben Sie erlebt, mit wem und wo?

Waren es erfüllte Jahre?

Und jetzt:

So viele Jahre haben Sie (gefühlt und geschätzt) noch vor sich!

So viel Leben.

Eine Beispielrechnung:

Ich bin 60 Jahre alt und könnte gut und gerne 85 werden.

(Natürlich auch 95 oder 65, mir geht´s hier um eine spontane Schätzung.)

Das sind noch 25 Jahre.

60 – 25 = 35

Was ist alles passiert in der Zeit von damals dort bis heute hier?

Was habe ich erlebt, mit wem und wo?

Waren es erfüllte Jahre?

Das Spiel mit Zahlen kann den Blick aufs eigene Leben, auf die zurückliegenden und auf die noch kommenden Jahre radikal verändern.

Carpe annos.

Nutzen Sie die Jahre.

Die geheimnisvolle Zahl 168

Haben Sie eine Ahnung, warum ausnahmslos alle meine Coachees (so nennt man Menschen, die ein Coaching in Anspruch nehmen) sehr genau wissen, was die Zahl 168 zu bedeuten hat?

Und dass sie wissen, weil sie es erfahren haben, dass die Kenntnis dieser Zahl Perspektiven und Relationen verändert?

Die fünf CoachingMails einer ganzen Woche zu lesen, dauert selten mehr als fünf Minuten.

Sie umzusetzen, wenn es denn etwas umzusetzen gilt, haben Sie dann noch ungefähr 167 Stunden und 55 Minuten Zeit.

Dann beginnt eine neue Woche.

Denken Sie einmal an etwas Kleines, das Sie liebend gerne täten, zu dem Ihnen aber die Zeit zu fehlen scheint.

Und setzen Sie es in Relation zu dieser Zahl.

Sie denken sich von selbst

AUSATMEN – Einatmen – AUSATMEN – Einatmen – AUSATMEN ...

Der Fokus aufs AUSATMEN ist immer wichtiger als der Fokus aufs Einatmen.

Das Einatmen geschieht – leibhaftig erlebbar – von selbst.

Lassen Sie sich nach dem Ausatmen, wenn Sie es bewusst getan haben, einfach etwas Zeit, bevor Sie wieder einatmen.

Im Autogenen Training (einer alten, heute etwas antiquiert anmutenden Entspannungsmethode) heißt es:

Es atmet mich.

Wenn Sie sich nicht einmischen, geschieht genau das: Es atmet Sie.

Warum Sie sich eine Kiste in jedes Zimmer gestellt haben?

(Ich gehe verrückterweise einmal davon aus, dass Sie es tatsächlich getan haben. :-)

Weil WEGWERFEN immer wichtiger ist als der Erwerb neuer Dinge.

Werfen Sie Dinge in die Kisten und lassen Sie sich etwas Zeit, bevor Sie Neues erwerben.

Werfen Sie (die Zettelchen mit Ihren) Gedanken in die Kisten und lassen Sie sich etwas Zeit, bevor Sie neue, frische Gedanken denken.

Sie denken sich von selbst.

Manchmal auf eine sehr überraschende Weise.

Gedankenmüll

Was empfinden Sie, wenn Sie Dietrich, Gunvor und Peggy dabei zusehen, wie sie ihr Leben leben?

Erstaunen, Erschrecken, Verständnis, Mitgefühl, Liebe?

Sehen Sie sich selbst oder ist Ihnen diese Thematik vollkommen fremd?

Die wenigsten meiner Leserinnen und Leser werden es so weit haben kommen lassen.

Es sind, dem Privatfernsehformat geschuldet, natürlich die eher extremen Fälle, die hier gezeigt werden.

Irgendwann aber hat es auch bei Dietrich, Gunvor und Peggy begonnen.

Ein geordnetes Leben ist ihnen entglitten.

Begonnen hat es mit einem Gedanken.

Denn alles beginnt mit einem Gedanken.

Vielleicht war es der Gedanke: Ich mache es morgen.

Morgen ist ja auch noch ein Tag.

Irgendwann war es dann vielleicht der Gedanke: Ich schaffe es nicht mehr.

Es ist vorbei.

Der Zug ist abgefahren.

Und dann auch:

Niemand darf erfahren, wie ich lebe.

Ich bin allein mit meinen Problemen.

Niemand kann mir wirklich helfen.

Unter all diesem Müll, den man dort sieht, sind es diese Gedanken, die angeschaut und dann entsorgt werden müssen.

Der Müll, der dort zu sehen ist, ist bloß Oberfläche.

Darunter, in der Tiefe und nicht unmittelbar sichtbar: Gedanken.

Alt, abgestanden, vergilbt, verschimmelt, verbraucht.

Nutzlos geworden.

Machen Sie sich diese Gedanken bewusst.

Ihre Gedanken werden sich von den meinen nicht wesentlich unterscheiden.

Auch wenn wir gerne glauben, unsere ganz persönlichen Probleme seien einzigartig.

Sie sind es nicht.

So viele unterschiedliche Probleme gibt es gar nicht.

Schreiben Sie den ersten längst zu Ende gedachten Gedanken, der Ihnen jetzt vielleicht schon in den Sinn kommt, auf ein kleines Blatt Papier.

Zerreißen Sie es und werfen Sie es in eine der Kisten.

Die Gedanken, die Sie in die Kiste in der Küche werfen, werden sich von den Gedanken unterscheiden, die Sie in die Kiste im Wohnzimmer oder im Schlafzimmer oder im Bad werfen.

Werfen Sie Dinge in die Kisten und werfen Sie Gedanken in die Kisten.

Entsorgen Sie beides.

Und nehmen Sie wahr, wie gut es Ihnen tut.

Veränderungswirksame Filme

Menschen motivieren sich auf sehr unterschiedliche Weise.

Die einen zum Beispiel sind eher HIN-ZU, andere eher WEG-VON-MOTIVIERT.

Zuckerbrot und Peitsche. Lob und Tadel.

Was bewirkt was bei Ihnen?

Wie motivieren SIE sich?

Sind Sie eher WEG-VON-MOTIVIERT und brauchen innerlichen oder äußeren Druck, Termine, die einzuhalten sind, Deadlines und Katastrophenszenarien, um ins Handeln zu kommen, dann schauen Sie sich doch bitte jetzt zu Anfang einige veränderungswirksame Filme an.

Sie werden Ihnen helfen, sich zu motivieren und Ihnen das Wegwerfen und Ausmisten erleichtern.

BY THE WAY: Haben Sie sich erlaubt, einige gut sichtbare Kisten aufzustellen?

Wenn nicht, tun Sie es bitte, BEVOR Sie sich diese Filme anschauen.

Wenn Sie im Moment keine Kisten oder Vergleichbares haben, markieren Sie zumindest den Platz, wo eine Kiste stehen könnte und legen Sie Dinge, die Sie wegwerfen wollen, dorthin.

Video 1 | Video 2 | Video 3 (sehr liebenswert)

Sollten Sie beim Anschauen der Filme das Bedürfnis verspüren, etwas wegzuwerfen, tun Sie sich bitte keinen Zwang an.

Und wenn Sie der Meinung sind, all das habe mit Ihnen überhaupt nichts zu tun, lassen Sie uns morgen darüber sprechen, warum vielleicht doch.

Eine Option, die Sie wahrnehmen KÖNNTEN

Es gab EIN Thema, zu dem ich im Laufe der Jahre so viele Antworten, Bemerkungen und Kommentare bekommen habe wie zu keinem anderen sonst.

Sie wissen, um welches Thema es sich handelt.

Es gehört nicht im engeren Sinne zum „Coachingkanon“, ist aber COACHINGRELEVANT wie wenig sonst.

Das spannende Thema: 

Messie / Unordnung / Aufräumen / Ausmisten / Wegwerfen / ...

Lassen Sie uns etwas damit spielen.

Schließlich ist Frühling und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.

Gehen Sie den ersten winzig kleinen großen Schritt:

Stellen Sie heute noch in jedes Zimmer eine leere Kiste.

Stellen Sie sie so in den Raum, dass Sie sie nicht übersehen können, vielleicht sogar so, dass Sie regelmäßig über sie stolpern.

Und nehmen Sie wahr, dass Wegwerfen und Entsorgen eine OPTION ist, die Sie jederzeit wahrnehmen KÖNNTEN.

(Entsorgen heißt es übrigens nicht ohne Grund.)

Belassen Sie es vorerst einmal bei diesem ersten Schritt.

Lassen Sie die (großen) leeren Kisten Ihnen Ansporn und Ermunterung sein oder stumme Mahnung, ganz wie es Ihnen gefällt.

Und nur, wenn es Ihnen wirklich ein Bedürfnis ist, werfen Sie etwas hinein in eine dieser Kisten.

Und nehmen Sie wahr, wie gut es Ihnen tut.

Der allerallerkleinste Schritt

Wenn man sich etwas Neues angewöhnen (und damit immer auch etwas Altes abgewöhnen) möchte, ist es sinnvoll, mit dem allerallerkleinsten Schritt zu beginnen.

Kleiner noch als klein.

Wenn Sie sich entschieden haben, regelmäßig diese meine Mails zu lesen, dann besteht der erste kleine Schritt darin, auf Ihre CoachingMail zu klicken, auf dass sie sich öffne.

Dann lesen Sie das erste Wort.

Und dann vielleicht das zweite.

Diese Mail enthält 211 Wörter.

Am Anfang ist es überhaupt nicht wichtig, WAS Sie tun, sondern DASS Sie es tun.

Es ist das DASS, das Sie sich angewöhnen.

Gewohnheit meint: Es fällt Ihnen leichter es zu tun, als es nicht zu tun.

Zwang meint: Es ist Ihnen kaum mehr möglich, es nicht zu tun.

Sie müssen.

Lassen Sie es nicht so weit kommen.

Lesen Sie diese Mails in aller Freiheit.

So dass Sie sie auch einmal nicht lesen könnten.

(Nur so als Gedankenexperiment. Nicht ernst gemeint.)

Und wenn es etwas gibt, dass Sie sich darüber hinaus noch angewöhnen möchten:

Was ist der erste, winzig kleine Schritt, den Sie gehen könnten?

Kleiner als klein.

Gehen Sie diesen ersten kleinen Schritt, immer wieder, bis es Ihnen nahezu absurd erscheint, ihn nicht zu gehen.

Das Höhlengleichnis in Berlin

Es ist immer alles da.

Der Anfang und das Ende.

Es ist bloß nicht alles gleichzeitig zu sehen.

Vor etwa drei Jahren, in Vor-Corona-Zeiten, bin ich einmal in ein sehr großes Kino hier in Berlin gegangen und habe mich dort auf einen Sitz ganz rechts am Gang gesetzt.

Es waren einige hundert Zuschauer dort, das Kino voll besetzt, es lief ein brutal spannender Actionfilm.

Ich habe dann über die 90 Minuten hin gleichzeitig und ausschließlich Leinwand, Projektor und Projektionsstrahl angeschaut.

Bis in der ERFAHRUNG ganz klar war, dass es das eine nicht ohne das andere gibt.

Es sind immer alle drei in Aktion.

Der Projektor, das Projizierende, das Projizierte.

Als der Film zu Ende war und alle Zuschauer den Kinosaal verlassen hatten, saß ich ganz alleine da, in der Stille, der Projektor war bloß noch ein Apparat, es gab keinen tanzenden Projektionsstrahl mehr und die Leinwand war wieder eine Wand.

Als ich nach draußen in die Berliner Nacht kam, war so ziemlich alles anders.

Das Gefühl verging mit der Zeit zwar wieder, das Erlebnis selbst aber war großartig und veränderungswirksam.

Warum ich Ihnen solche Geschichten erzähle?

Damit Sie sie nicht bloß lesen.

Versöhnung setzt Streit voraus

„Everything is going to be fine in the end. If it's not fine it's not the end.“

(Oscar Wilde zugeschrieben)

Ich hatte Ihnen von meinem Gespräch mit meinem Griechischlehrer erzählt.

Es war die Nummer vier im Rätselspiel.

Ein mich und ihn sehr berührendes Gespräch am Telefon, an einem Sonntag während eines Seminars, das ich besuchte, um ein Problem zu lösen, das ich mit ihm hatte und mit niemandem sonst.

In der Psychologie spricht man da von Übertragung.

Die man am besten mit DEM Menschen auflöst, den sie betrifft.

Wir hatten, wie schon gesagt, ein etwas problematisches Verhältnis.

Ich kam regelmäßig zu spät, knallte meinen Motorradhelm auf den Tisch, er sagte: „Schürks, bleiben Sie gleich mal stehen, Vokabeln“.

Dann gab er mir, nicht immer ganz unberechtigt, eine Sechs und ich durfte mich setzen.

Wir waren nur wenige in diesem Leistungskurs, ich glaube, wir waren neun. Neun Jungs, Mädchen gab es bei uns auf der Schule nicht. Oder erst Jahre später.

Einmal lud er uns ein in sein großes Haus und, während die anderen Jungs im Garten saßen, Würstchen aßen und Bier tranken, führte er mich herum, zeigte mir alles Mögliche und erzählte mir sehr persönliche Geschichten aus seinem Leben.

Wie gesagt: Es war etwas problematisch, unser Verhältnis.

Ich hätte es damals nie für möglich gehalten, dass wir zwanzig Jahre später ein solches Gespräch führen und uns versöhnen würden.

Was mir damals noch nicht so sonnenklar war:

Versöhnung setzt Streit voraus.

Gesundung setzt Krankheit voraus.

Erkenntnis setzt Unwissenheit voraus.

Rechts gibt es nicht ohne links, oben nicht ohne unten, ein Nein nicht ohne ein Ja.

Wir leben in einer Welt der Gegensätze und der eine Pol ist so wichtig wie der andere.

Ohne den einen gäbe es den anderen nicht.

Der eine ist nicht besser als der andere, das Ende nicht besser als der Anfang.

Beides ist gut, so wie es ist.